Im Land der vielen Wasser
Bilder einer Guyanareise
Die Indianer von Guyana beschlossen, den Jahrestag der Entdeckung Amerikas durch Christopher Kolumbus nicht länger feierlich zu begehen. Seit 1995 besinnen sie sich stattdessen auf ihre eigene Kultur und veranstalten einen "Amerindian Heritage Month".
In diesem Festmonat reise ich unter anderem durch die unwegsame Rupununi-Savanne im Hinterland Guyanas, besuche zwei einsam gelegene Farmen in (noch) unberührter Natur und beobachte die Feierlichkeiten in dem kleinen Indianerdorf St. Ignatius. Ich klettere mit Indianern durch den Urwald, reite durch die Savanne und lerne von Ihnen die verschiedenen Schritte auf dem Weg zur kunstvoll geknüpften Hängematte kennen.
Höhepunkt des Films sind die Feierlichkeiten in St. Ignatius. Verschiedene politische und wirtschaftliche Interessengruppen üben ihren Einfluss auf die kulturellen Veranstaltungen im Versammlungshaus der Indianer. Die kanadische Bergbaugesellschaft "Vanessa Venture" finanziert den ersten Preis des Schönheitswettbewerbs der Indianerinnen. Der Gewinnerin winkt ein sechsmonatiger EDV-Kurs in Georgetown, der fernen Hauptstadt des Landes. Eine Repräsentantin des Unternehmens krönt die strahlende Gewinnerin, indem sie ihren indianischen Kopfschmuck durch eine goldene Krone aus Blech ersetzt. Ein alter Indianer fordert auf der Bühne singend die Herrschaft über das Land seiner Väter zurück. Andere Indianer haben sich parteipolitisch organisiert und stellen sich dem Interview. Nicht zuletzt sorgt sich der Indianerminister Vilbert deSouza um gute Stimmung: Er spielt Gitarre und singt spanische Lieder.
Deutschland, 2001
Regie: Ernst Hunsicker
65 Minuten
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